Meldung vom 23.06.2017

Der Tag der Architektur am 24. und 25. Juni in Stralsund

Unter dem bundesweiten Motto „Architektur schafft Lebensqualität“ wird zum 19. Mal Architektur in allen Facetten in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt.

Am 24. und 25. Juni 2017 findet bundesweit wieder der Tag der Architektur, dieses Jahr zum 19. Mal in Mecklenburg-Vorpommern, statt. An zwei Tagen werden 48 Projekte an 29 Orten für Architekturinteressierte im ganzen Land geöffnet sein. Ein vielfältiges Rahmenprogramm lädt zu Ausstellungen, Radtouren, Baustellenführungen und Fachvorträgen ein. Es können Bauwerke besichtigt werden, die üblicherweise nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind. Am Tag der Architektur haben Besucher die Gelegenheit, mit Architekten, Landschaftsarchitekten, Innenarchitekten und Stadtplanern Gespräche rund um Architektur und Baukultur zu führen und Fragen von der Planung bis zum Bau zu stellen. Das heißt, Interessierte haben an diesem Wochenende die besondere Gelegenheit, sich vom Planer der realisierten Objekte, Gärten und Freianlagen alles erläutern zu lassen von der Idee, dem Entwurf, der Planung bis hin zur Umsetzung und Ausführung und können dabei viele spannende Hintergrundinformationen erhalten.

„Dass Architektur Lebensqualität schafft, ist kein Selbstläufer, sondern muss durch Kompetenz und Fachwissen der Architekten und Planer begleitetet werden. Tagtäglich planen in unserem Bundesland Architekten aller Disziplinen und Stadtplaner gemeinsam mit ihren Bauherren zeitgemäße, ortsbezogene und nachhaltige Projekte – immer mit dem Anspruch guter Architektur und hoher Qualität in der Gestaltung, Planung und Ausführung“, fasst Joachim Brenncke, Präsident der Architektenkammer M-V zusammen. „Denn nur so können zukunftsfähige Räume entstehen. Die Gestaltung dieser Räume, ob das Parks, Gärten, Quartiere oder ganze Ortschaften sowie einzelne Bauwerke sind, haben nur durch gute Qualität beim Planen und Bauen auch in Zukunft Bestand. So kann Bauen im Sinne von Baukultur gelingen und nur so können wir Zukunftsfähigkeit für Mecklenburg-Vorpommern durch Bauen generieren“, so der Kammerpräsident.

Alle Projekte und Öffnungszeiten können im Internet unter mobil.tag-der-architektur.de abgerufen werden. Eine kostenfreie App für die komfortable Routenplanung in Mecklenburg-Vorpommern und der ganzen Bundesrepublik kann im iTunes-Store oder auf Google Play heruntergeladen werden.

Unter www.ak-mv.de steht die Broschüre mit allen Projekten und Veranstaltungen als PDF zum Download bereit oder kann kostenfrei bestellt werden bei: Architektenkammer M-V, Alexandrinenstraße 32, 19055 Schwerin, Tel.: 0385 59079-0, E-Mail: info@ak-mv.de.

5 Projekte und eine Extra-Veranstaltung in der Hansestadt Stralsund:

1. Begehung St. Jakobi-Kirche
Adresse: St. Jakobi-Kirche, Jacobiturmstraße 28, 18439 Stralsund
Führung: Samstag, 24.06.17 um 10:00 Uhr
Den Auftakt der geöffneten Projekte in der Hansestadt Stralsund ist am Samstag, den 24. Juni um 10 Uhr mit einer Begehung der St. JaKobi-Kirche, Jacobiturmstraße 28, 18439 Stralsund. Die Architekten der regionalen Kammergruppe Vorpommern-Rügen laden gemeinsam mit Herrn Ekkehard Wohlgemuth, Leiter des Amtes für Planung und Bau in die St. Jakobi-Kirche. Sie werden u. a. die Ausstellung „Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 2016“ vorstellen und geführte Rundgänge durch die Jakobikirche anbieten. Interessierte Gäste und Architekturfreunde sind herzlich dazu eingeladen
Im Anschluss dazu werden weitere Planer ihre geöffneten Projekte zum Tag der Architektur in der Hansestadt Stralsund vorstellen.

2. Stadthäuser – Teilbereich Quartier 41
Adresse: Langen-/ Badstüber-/ Papenstraße, 18439 Stralsund
Führungen: Samstag, 24. Juni um 11 Uhr
Architekten: Pascal Gonseth und Markus Reimann, Reimann * Gonseth Architekten, Stralsund, Kontakt: 03831 291903, p.gonseth@rg-architekten.de
Projektbeschreibung: Städtebauliche Quartiersplanung in der historischen Altstadt Stralsunds mit einer Arealgröße von ca. 1.000 qm. Zielstellung war die Errichtung von 8 Stadthäusern in individueller Ausrichtung unter Berücksichtigung eines gesamtheitlich geplanten Quartierskonzeptes. Voraussichtliche Fertigstellung ist für August 2017 geplant.

3. Neubau Bürgerservice
Adresse: Carl-Heydemann-Ring 67, 18437 Stralsund
Führungen: Samstag, 24. Juni um 13 Uhr
Architekt Andreas Woitassek + Innenarchitekt Ekkehard Gnadler, gmw planungsgesellschaft mbH, Stralsund; Kontakt: 03831 67700-10, info@gmw-architekten.de
Projektbeschreibung: Das eingeschossige Gebäude ist in seiner Grundform als längliches Rechteck und im Volumen als flacher Quader konzipiert. Ziel war, ein möglichst effektives und damit sehr kompaktes Gebäude zu planen, das in seiner Innenraumstruktur optimale Zuordnungen von Haupt- und Nebenräumen und gleichzeitig möglichst kurze sowie effektive Wege bietet. Besonderes Augenmerk wird auf die Tageslichtplanung gelegt. Daraus resultiert ein „Nebenraumblock“ als untergeordneter fensterloser Gebäudekern im Innern des Gebäudes, um den sich die Büroräume und öffentliche Bereiche mit entsprechender Tageslichtversorgung gruppieren. Das Gebäude ist als konventioneller Massivbau mit hochwärmegedämmter Außenhülle ausgeführt. Die Wand-konstruktion wird aus tragendem Mauerwerk, Wärmedämmung als Kerndämmung und einer Klinker-Vorsatzschale gebildet, die gestalterisch als Wandscheiben zwischen den leicht zurückgesetzten Fensterelementen stehen.
Das Gebäude wurde auf einen erhöhten „Sockel“ platziert. Der Windfang markiert als eingesteckter Tubus den Eingang. Der Verbinderbau zum Bestandsgebäude ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Fensterflächen/ Festverglasungen konzipiert. Dieser erhält zum Ausgleich des Höhenunterschiedes eine flach geneigte Rampe zur Gewährleistung der Barrierefreiheit.

4. Offenes Architekturbüro im ehemaligen Bankgebäude Alter Markt 4
Adresse: Innenarchitekt: Ekkehard Gnadler, gmw planungsgesellschaft mbH, Stralsund; Kontakt: 03831 67700-10, info@gmw-architekten.de
Öffnung und Führungen: Samstag, 24. Juni von 11.00 – 19.00 Uhr
Adresse: Alter Markt 4, 18439 Stralsund
Projektbeschreibung: Das in Stralsund wurde in den Jahren 1929/30 an Stelle des ehemaligen Stadttheaters als Bankgebäude der Provinzialbank errichtet. Es steht sehr prominent am Alten Markt direkt gegenüber der mittelalterlichen Schaufassade des Rathauses. Es handelt sich um einen 4-geschossigen Massivbau mit Sichtmauerwerksfassade und Bauzier aus Naturstein im Stil der Neuen Sachlichkeit. Das Erdgeschoss mit der Kassenhalle und der Keller mit den Tresorräumen dienten dem Kundengeschäft, während in den Obergeschossen die Büros der Verwaltung untergebracht waren. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es zunächst noch als Bankgebäude von der Deutschen Notenbank (Zentralbank der SBZ und DDR) genutzt, ging dann aber in den Besitz der Einheitsgewerkschaft FDGB über. Seit dieser Zeit wurde das Gebäude als Verwaltungssitz der Gewerkschaften sowie der Sozialversicherung der DDR genutzt. Seit Mitte der 1990er Jahre befindet sich das Gebäude im Eigentum der IG Metall mit Sitz in Frankfurt am Main. Um 1995 wurden im Inneren Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern diverse Umbauten und Teilmodernisierungen vorgenommen, jedoch standen die Innenräume seit 2007 leer.
Die gmw planungsgesellschaft mbH sanierte 2017 die Innenräume und nutzt diese jetzt als Büro. Dabei wurde die alte Substanz bewusst herausgearbeitet. Heute erstrahlen die Räume
wieder im ursprünglichen Charme der 1930er Jahre in Travertin-Naturstein, Nussbaum, Cebranoholz und Linoleum-Bodenbelag.

5. Spielplatz Smiterlowstraße
Adresse: Smiterlowstraße, 18439 Stralsund
Führung: Samstag, 24.06.17 + Sonntag, 25.06.17 jeweils um 11:00 Uhr
Landschaftsarchitekt Nicolaus Fehmel, UmweltPlan GmbH Stralsund;
Kontakt: 03831 6108-0, info@umweltplan.de
Projektbeschreibung: Der in den 1980er Jahren erneuerte Spielplatz an der Smiterlowstraße mit inzwischen veralteten Spielanlagen und
defizitären Aufenthaltsmöglichkeiten entsprach nicht mehr den Ansprüchen eines innerstädtischen Spielplatzes, insbesondere dem altersgruppenorientierten Aktionsansprüchen (6 – 12 Jahre).
Gestaltungsidee und Schwerpunkt der Spielausstattung ist ein mit Mosaiksteinen besetzter Krake, der ein Schiff angreift – ein spielerisch aufgegriffenes Thema aus dem Meeresmuseum
Stralsund. So durchdringen zwei Krakenarme das Schiff. An den knapp 3 m hohen Armen sind Spielgerätschaften angebracht, welche Kraftaufwand und Klettergeschicklichkeit erfordern.
Besonderheit der Krakenskulptur ist die Oberflächengestaltung mit Mosaik, die von einer Mosaikkünstlerin in Zusammenarbeit mit Kindern des Stadtteils ausgeführt wurde. An der schmalen
Nordseite wurde ein kleiner Ankommens- und Aufenthaltsplatz gestaltet. Dabei bildet eine vorhandene Blutpflaume den gestalterischen Mittelpunkt.

6. Neubau von vier Mehrfamilienwohnhäusern
Adresse: Alte Richtenberger Straße 91 – 109, 18437 Stralsund
Führung: Samstag, 24.06.17 um 15:30 Uhr
Architektin Petra Kottke, Kottke Architekten;
Kontakt: 03831 309260-0; info@kottke-architekten.de
Projektbeschreibung: Der Entwurf sieht mehrere Wohngebäude unterschiedlicher Längen vor, die sich parallel zur Straße entwickeln. Die Wohngebäude sind 2-geschossig und einem Staffelgeschoss mit Flachdach und großem Dachüberstand.
Es sind verschiedene Wohnungsgrundrisse für 2 bis 4-Raum-Wohnungen entwickelt, die modular entsprechend der Gebäudegrößen zusammengefügt sind. Dabei sind einem Treppenhaus jeweils zwei Wohnungen zugeordnet, so dass ein „Durchwohnen“ in jeder Wohnung gewährleistet ist.

Quelle: ARCHITEKTENKAMMER MECKLENBURG-VORPOMMERN