Hansestadt und Hochschule haben Zukunftspreis verliehen

Beim Wirtschaftsforum am 28. November wurden drei Projekte ausgezeichnet, die beispielhaft regionales Wirtschaften fördern. Zum zweiten Mal vergaben Stadt und Hochschule den Zukunftspreis unter dem Leitmotiv „Welterbe – Verpflichtung für Tradition und Zukunft“. Prämiert wurden Vorhaben, die innovative und nachhaltige Antworten auf aktuelle Herausforderungen geben und die Region stärken. 

Stralsund zwischen Tradition und Aufbruch
Oberbürgermeister Alexander Badrow betonte die hanseatische Tradition von Weitsicht und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Rektor Prof. Dr. Ralph Sonntag hob hervor, dass der Preis Projekte würdigt, die den Geist des Welterbes in die Zukunft tragen und Nachhaltigkeit und Lebensqualität verbinden. 
Ausgezeichnet wurden Ideen, die Zukunftsorientierung sichtbar machen, regionale Netzwerke stärken und gemeinsames Gestalten fördern. 

Fokus 2025: Regionales Wirtschaften
Gesucht waren Projekte, die regionale Versorgung, Produktion und Dienstleistungen stärken, digitale Lösungen nutzen und stabile Netzwerke aufbauen. Teilnehmen konnten Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Initiativen. 

Die Preisträger 2025 

Kategorie Wirtschaft
"Zurück in die Zukunft – Mehl und Brot in Stralsund“
FINC Foundation gGmbH
Die Bäckerei Krämer, der Zoo Stralsund und die Finc Foundation gGmbH agieren als Partner in dem Vorhaben aus bioregionalen Mehlen von Rügen lokale Mehle und Stralsunder Backsteinbrote herzustellen. Somit wird beispielhaft ein lokaler Wirtschaftskreislauf entwickelt, der die regionale Identität stärkt und das Lebensumfeld der Stralsunder Einwohnerinnen positiv gestaltet. 
Die Verbindung von Gemeinnützigkeitsaspekte wie Umweltbildung (des Zoos) und Naturschutz (von FINC) ergänzen den wirtschaftlichen Anspruch des Bäckermeisters und schaffen durch einen kooperativen Ansatz ein zukunftsweisendes Geschäftsmodel mit Mehrwert.

Kategorie Bildung/Wissenschaft
„Stralsund – Leuchtturm der norddeutschen Gründungsszene“
Gründungswerft e.V.
Die Gründungswerft ist ein wachsendes Netzwerk für Gründer, Start-ups, Unternehmen, Hochschulen und Unterstützer in Mecklenburg-Vorpommern. Mit über 450 Mitgliedern an zwölf Standorten ist sie die größte Gründungscommunity Norddeutschlands.
Die Hansestadt Stralsund spielt dabei eine besondere Rolle: Mit rund 50 Mitgliedern zählt sie zu den stärksten Standorten und prägt die Sichtbarkeit, Attraktivität und Innovationskraft der gesamten Szene. Hier vernetzt die Gründungswerft Gründer mit Betrieben, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, stärkt lokale Strukturen und eröffnet neue Geschäftsfelder.
Durch Veranstaltungen, digitale Plattformen und Beratung entstehen Kooperationen, die regionale Wertschöpfung verlängern. Stralsunder Gründer entwickeln Lösungen für lokale Unternehmen und arbeiten eng mit Hochschule und Stadt zusammen. Zugleich bringt das Netzwerk externe Impulse nach Stralsund und macht die Stadt überregional sichtbar.
Die Gründungswerft ist innovativ, stärkt das lokale Ökosystem, bindet Bürger, Unternehmen und Studierende aktiv ein und ist wirtschaftlich tragfähig. Stralsund ist einer der wichtigsten Knotenpunkte – lokal verankert, mit überregionaler Strahlkraft.

Kategorie Zivilgesellschaft
„SECOND Hand Kaufhaus – FAIR für ALLE“
SIC Stralsunder Innovation Consult GmbH
Seit über 30 Jahren steht die Stralsunder Innovation Consult (SIC) für gelebte Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Das SECOND Hand Kaufhaus in der Rostocker Chaussee 110 bietet Möbel, Technik und Bekleidung aus zweiter Hand – ressourcenschonend, preiswert und für alle zugänglich.
Mit jährlich über 650 Tonnen geretteter Möbel leisten sie einen aktiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Das vielfältige Sortiment fördert bewussten Konsum und soziale Teilhabe. Ein Küchenstudio erweitert das Angebot und stärkt die zentrale Rolle des Hauses als Ort der Begegnung und des Wandels.
Die SIC gestaltet Zukunft – fair für Umwelt und Gesellschaft.

Preisgelder und Kontext
Der Zukunftspreis wird in drei Kategorien vergeben und ist mit jeweils 1.000 Euro dotiert, gestiftet von IHK Rostock, Hansestadt und Hochschule. Er ist Teil des Programms „Transformationslabor“, gefördert vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.