Projekte

Die Deutsche Stiftung Welterbe konzentriert sich auf die Unterstützung von (potenziellen) Welterbestätten, die nicht über das Know-how und/oder die finanziellen Mittel zum Schutz ihres kulturellen oder natürlichen Erbes verfügen. Die Unterstützung kann sowohl durch die Bereitstellung von Zuwendungen als auch durch die Vermittlung von Fachleuten erfolgen.

Seit der Gründung konnten mit Hilfe von Stiftungsmitteln 22 Projekte in 16 Ländern weltweit gefördert werden.

Restaurierung der Merklin-Schütze-Orgel in Havanna (Kuba)

gefördert 2018

Das Baltische Orgel Centrum Stralsund e.V. hat mit Kulturerhalt-Mitteln des Auswärtigen Amtes und mit Mitteln der Deutschen Stiftung Welterbe die Restaurierung eines Orgelwerkes in Havanna durchgeführt. Die Orgel, die die beiden namhaften deutschen Meister Joseph Merklin und Friedrich Schütze ursprünglich 1856 für die Iglesia de Caridad in Havanna gebaut haben, gehört zu den besonders kostbaren Kulturgütern der kubanischen Hauptstadt. Das Instrument wurde vom Schweizer Orgelbauer Ferdinand Stemmer wieder spielbar gemacht.

Notfallsanierung der Casa del Afeñique in Puebla (Mexiko)

gefördert 2018

Ein Erdbeben am 19. September 2017 führte in Puebla/Mexiko zu schweren Schäden nicht nur am religiösen Erbe, sondern auch an zivilen Gebäuden und musealen Einrichtungen. Eines der am stärksten betroffenen Gebäude war die Casa del Afeñique, ein historisches Monument aus dem 18. Jahrhundert in dem heute das Kunstmuseum der Stadt untergebracht ist. Zusammen mit dem Land Sachsen-Anhalt förderte die Deutsche Stiftung Welterbe die Notfallsanierung der Casa del Afeñique.

Erstellung eines Masterplans für die Bucht von Kotor (Montenegro)

gefördert 2015

Die Deutsche Stiftung Welterbe förderte 2015 ein Forschungsprojekt, dessen Ziel die Evaluierung neuer Straßenbauvorhaben in der Bucht von Kotor ist. Die Bucht von Kotor liegt an der dalmatinischen Küste Montenegros. Sie erstreckt sich über eine Länge von knapp 30 Kilometern ins Landesinnere und besteht aus verschiedenen Einzelbecken, die durch Meerengen voneinander getrennt sind und von sehr steilen Bergflanken gesäumt werden. Das innerste dieser Becken wurde 1979 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Erarbeitung einer Gestaltungssatzung in Gjirokastra (Albanien)

gefördert 2014

Die am Fluss Drinos gelegene Altstadt von Gjirokastra repräsentiert authentisch das Kulturerbe der osmanischen Zeit in der Balkanregion. Das Bild der Stadt wird durch die große Zitadelle, das historische Basarviertel und die 600 festungsartigen Sippenhäuser charakterisiert. Obwohl insbesondere nach der Eintragung in die Welterbeliste 2005 eine Reihe von Restaurierungen an den Gebäuden vorgenommen wurden, ist das Welterbe akut bedroht. Die Deutsche Stiftung Welterbe gab eine Hilfestellung zur Erarbeitung einer Gestaltungssatzung, um rechtliche Rahmenbedingungen für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu schaffen.

Namib-Wüste (Namibia)

gefördert 2011

Seit 2013 ist ein Gebiet im südlichen Teil der Wüste als Weltnaturerbe anerkannt. Mit Unterstützung der Deutschen UNESCO-Kommission stellte Namibia für die Ausarbeitung des Welterbeantrags zur Namib-Wüste einen Förderantrag bei der Deutschen Stiftung Welterbe, der im Jahr 2009 bewilligt wurde.

Restaurierung frühbudhistischer Wandmalereien (Nepal)

gefördert 2011

Die Region Nord-Mustang wurde 2009 auf die nationale Vorschlagliste Nepals zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe gesetzt. Untersuchungen an den in ihrer Substanz gefährdeten Malereien und Skulpturen untermauerten die These, dass es sich bei der Region Nord-Mustang um ein viel älteres kulturelles Zentrum frühbuddhistischer Kunstentwicklung handelt, als bisher angenommen worden war. Das Projekt fördert auch die Ausbildung der Menschen vor Ort. Diese werden in die Lage versetzt, die denkmalpflegerischen, konservatorischen und restauratorischen Aufgaben zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Welterbestätten in Nepal künftig selbstständig zu übernehmen.

 

Friedenskirche Jauer (Polen)

gefördert 2009

Die Friedenskirchen in Jauer und Schweidnitz gelten heute als die größten sakralen Holzbauten in Europa. Die Friedenskirchen sind weltweit die einzigen von Protestanten errichteten Gotteshäuser auf der Welterbeliste – im Unterschied zu ursprünglich katholischen Kirchen, die von Protestanten übernommen wurden. 2001 erfolgte die Eintragung in die Welterbeliste der UNESCO. Im Jahr 2009 unterstütze die Deutsche Stiftung Welterbe brandschutztechnische Sicherungsmaßnahmen an der Friedenskirche in Jauer.

Restaurierung von Kulturgütern aus Karakorum im Orchon-Tal (Mongolei)

gefördert 2007

Bereits 2002 unterstützte die Deutsche Stiftung Welterbe den Prozess zur Aufnahme der mongolischen Kulturlandschaft Orchon-Tal in die Welterbeliste der UNESCO. In einem Folgeprojekt förderte die Stiftung die Restaurierung einer kleinen Bronzefigur eines Buddhas und eines filigranen Bronzebeschlags. Die Arbeiten wurden aus technischen Gründen nicht in der Mongolei sondern in Bonn, am Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, durchgeführt.

Restaurierung der Dorfstraße in Viscri (Rumänien)

gefördert 2006

Sieben Dörfer mit befestigten Kirchen in Siebenbürgen (Transsilvanien) wurden 1993 und 1999 von der UNESCO zusammen in die Welterbeliste aufgenommen, darunter auch Viscri (Deutschweißkirch). Ziel des durch die Deutschen Stiftung Welterbe unterstützten Projektes war die Wiederherstellung der traditionellen Struktur der Dorf-Hauptstraße.

Naturpark auf Kamtschatka (Russland)

gefördert 2006

Der Naturpark Kluchevskoy gehört seit 1996 als Teil der Vulkanregion von Kamtschatka zum Welterbe der UNESCO. Der Park ist ein Schlüsselgebiet für Fossilienfunde und die landschaftliche Vielfalt der Halbinsel. Die Deutsche Stiftung Welterbe förderte die Organisation und Durchführung einer Langezeit-Feldstudie in den Wasserreservoirs und Fluss-Laichgebieten der Vulkan-Region, die der Erfassung der Fischarten, der Festlegung der wichtigsten Laichgebiete sowie der Einschätzung der Lachsbestände diente.

Grotten von Mbanza-Ngungu (Demokratische Republik Kongo)

gefördert 2005

Die Deutsche Stiftung Welterbe unterstützte die Vorbereitung des ersten Antrages der Republik Kongo zur Aufnahme der Kulturstätte "Grotten von Mbanza-Ngungu" in die Welterbeliste sowie die Durchführung eines Workshops zur Nominierung weiterer Kulturstätten für die Vorschlagsliste des afrikanischen Landes.

Ummauerter Teil von Baku (Aserbaidschan)

gefördert 2004

Der ummauerte Teil der Stadt Baku wurde im Jahr 2000 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Dieses einmalige historische Stadtensemble lässt architektonische Einflüsse verschiedenster Kulturen erkennen: zoroastrische, sassanidische, arabische, persische, schirwanische, ottomanische und russische.

Die Deutsche Stiftung Welterbe unterstützte im November 2004 einen internationalen Runden Tisch in Baku. Hochrangige internationale, nationale, regionale und lokale Vertreter aus Politik und Denkmalschutz diskutierten einen Aktionsplan, der den zukünftigen Schutz der Stätte gewährleisten könnte.

Kronotsky Biosphärenreservat (Russland)

gefördert 2004

Das Kronotsky Biosphärenreservat ist eines von sieben Naturschutzgebieten, die zu der Welterbestätte "Vulkane von Kamtschatka" gehören. Die wichtigsten Vulkangebiete der Halbinsel Kamtschatka wurden 1996 gemeinsam in die Welterbeliste aufgenommen. Sie zählen zu den bedeutendsten vulkanischen Regionen der Erde. Die Deutsche Stiftung Welterbe unterstützte den Aufbau einer Kommunikationsstruktur im Kronotsky Biosphärenreservat, um damit die Voraussetzungen für dessen Schutz zu verbessern.

Zabaikalsky Nationalpark (Russland)

gefördert 2003

Der Zabaikalsky Nationalpark ist eines von sieben Naturschutzgebieten, die zu der Welterbestätte "Baikalsee" gehören. Der Baikalsee wurde 1996 in die Welterbeliste aufgenommen und zählt zu den wenigen Naturerbestätten, die alle vier möglichen Welterbekriterien erfüllen. Die Deutsche Stiftung Welterbe unterstützt den Aufbau einer Kommunikationsstruktur im Zabaikalsky Nationalpark, um damit die Voraussetzung für dessen Schutz zu verbessern.

Hafenstadt Kotor (Montenegro)

gefördert 2003

Die natur- und kulturhistorische Region Kotor mit ihrem Naturhafen an der Adriaküste wurde bereits 1979 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Die Deutsche Stiftung Welterbe finanzierte ein internationales Trainingsseminar für Fachleute in der Region, die einen Managementplan für Kotor erstellen. Der Plan beschäftigt sich mit den verschiedenen Problemen der Welterbestätte und insbesondere ihrer Authentizität (historische Echtheit), die durch unkontrollierte Urbanisierung stark gefährdet ist.

Harmonisierung der Vorschlagslisten in den Baltischen Staaten

gefördert 2003

Im Juni 2003 fand ein internationales Seminar zur Harmonisierung der nationalen (Welterbe)-Vorschlagslisten in Estland, Lettland und Litauen statt. Die Kultur- und Naturerbeexperten kamen in Kuldiga (Lettland) zusammen, um die in Zukunft für die Welterbeliste vorzuschlagenden Stätten in den drei Ländern gemeinsam zu diskutieren und aufeinander abzustimmen. Die Deutsche Stiftung Welterbe hat dieses internationale Seminar unterstützt; die Ergebnisse finden Sie hier.

Historische Holzkirchen im Karpatenbecken

gefördert 2003

Die Ukraine bereitet zurzeit mit Unterstützung der Welterbestiftung die Vermessung und bauhistorische Untersuchung einer Auswahl von Holzkirchen (15. -18. Jh) unterschiedlichen Typus' vor. Die Ergebnisse werden die Grundlage für den ukrainischen Teil eines grenzüberschreitenden Welterbeantrags der Holzkirchen im Karpatenbecken bilden.

Baudenkmäler der Altstadt von L'viv

gefördert 2002

Die Altstadt von L'viv (Lemberg) wurde 1998 in die Welterbeliste aufgenommen. Neben wichtigen religiösen Baudenkmälern haben sich eine Vielzahl von Bürgerhäusern mit oft spätmittelalterlichem Kern, Innenhöfen und reichen Fassaden erhalten, die jedoch zum Teil stark gefährdet sind. Die Stiftung unterstützt die Stadtverwaltung bei ihren Bemühungen, leer stehende und vom Verfall bedrohte historische Bürgerhäuser durch ein Notsicherungsprogramm zu retten.

Kulturlandschaft Orchon-Tal

gefördert 2002

In der Mongolei, die bisher nur mit einer Naturerbestätte auf der Welterbeliste vertreten war, ermöglichte die Welterbestiftung die Erarbeitung eines mittelfristigen Management- bzw. Erhaltungsplans für die Kulturlandschaft Orchon-Tal. Der Managementplan für das Gebiet in dem Dschingis Khan im 13. Jahrhundert seine Hauptstadt Kharakorum errichten ließ, war Voraussetzung für eine erfolgreiche Welterbe-Antragstellung bei der UNESCO. Im Juli 2004 beschloss das Welterbekomitee die Aufnahme des Orchon-Tals in Welterbeliste der UNESCO.